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Welcher Hund paßt zu mir

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Welcher Hund passt zu mir?

Die Anschaffung eines Hundes sollte wohl überlegt sein. Ein nicht unwesentlicher Teil dieser Überlegung ist die Wahl der Hunderasse.

Nicht nur die eigentliche Anschaffung eines Hundes, die Größe, die Felllänge und die Wahl des Geschlechts sollte gut durchdacht sein, auch mit der Hunderasse sollte man sich genauestens beschäftigen. Jede Hunderasse hat ihre besonderen Eigenschaften. Diesen gerecht zu werden fordert den neuen Besitzer heraus. Nur dann kann das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund auch reibungslos funktionieren.

Wie schon bei der Wahl der Felllänge sollten Sie auch bei der Rasse nicht nach dem Aussehen des Hundes gehen, sondern sich im Vorfeld ausgiebig über die von Ihnen bevorzugte Rasse (Charaktereigenschaften, Haltungsbedingungen, Vorlieben, etc.) informieren. Ihrem Ursprung nach verfügt jede einzelne Hunderasse über bestimmte Veranlagungen, die meistens auf die ursprüngliche Zielsetzung der Züchter zurückgehen.

Mittlerweile gibt es über 400 anerkannte Hunderassen, die in folgende Gruppen eingeteilt werden können

  • Hüte- und Treibhunde
  • Haus- und Hofhunde
  • Spitze und Hunde vom Urtyp
  • Lauf- und Schweißhunde
  • Wach- und Schutzhunde
  • Gesellschafts- und Begleithunde
  • Apportier-, Stöber- und Wasserhunde
  • Schlittenhunde
  • Vorstehhunde

Über Jahrzehnte angezüchtete Charaktereigenschaften lassen sich nicht einfach wegerziehen. Es erweist sich daher von Vorteil, wenn einem Hund ein Betätigungsfeld ermöglicht wird. Indem er sein angezüchtetes Verhaltensrepertoire möglichst optimal ausleben kann.

Oftmals ist aber gerade dies nicht möglich. Als Hundehalter sollte man sich bewusst machen, für welchen Zweck der Hund ursprünglich gezüchtet wurde und ob er unseren (menschlichen) Anforderungen und Vorstellungen überhaupt gerecht werden kann. So bleibt beispielsweise ein Weimaraner nun einmal ein Jagdhund, von dem man nicht erwarten kann, dass er ohne Leine entspannt durch den Wald läuft und flüchtendes Wild ignoriert.

Oder kann man von einem Bernhardiner verlangen, dass er Agilityturniere bestreitet oder gar Flyball-Meister wird? Fatal könnte auch die Annahme enden, dass ein Border Collie ausreichend Beschäftigung hat, wenn er zweimal am Tag für zehn Minuten in den Garten darf.

Nur wenn Sie sich genau über Ihre Lieblingshunderasse informieren, können Sie einschätzen, ob das neue Familienmitglied den eigenen Erwartungen entspricht. (oder nicht.)

Hinzu kommt, dass jede Rasse zwar ihre rassespezifischen Eigenarten hat, aber jeder einzelne Hund ein Individuum ist. Was bedeutet, dass es selbst innerhalb einer Rasse große charakterliche Unterschiede geben kann.

Merkmale der einzelnen Gruppen

Hütehunde

Hütehunde sind gute Familienhunde, denn in ihrem Ursprung haben sie eng mit dem Schäfer zusammengelebt und gearbeitet. Sie ordnen sich relativ schnell ein, da sie von jeher mit ihrem Besitzer eng verbunden waren. Ihr Leben lang bleiben sie extrem gelehrig und aktiv. Sie benötigen sehr viel Beschäftigung, die sie geistig und körperlich auslastet. Die zum Teil recht sensiblen Hunde benötigen von Anfang an eine liebevolle aber konsequente Führung, um ein stressfreies Leben führen zu können.

Zukünftige Hundebesitzer, die mit ihrem Hund sportlich aktiv werden möchten, finden hier die geeigneten Rassen.

Beispiele

 

Herdenschutzhunde

Auch in der heutigen Zeit schützen in entlegenen Regionen Süd- und Osteuropas Herdenschutzhunde ihre Herden vor Wölfen und Bären. Herdenschutzhunde sind tagsüber sowie nachts sehr aufmerksam, arbeiten selbständig und besitzen ausgeprägtes Territorial- und Besitzbewusstsein. Und genau diese Eigenschaften machen sie zu guten Wächtern.

In ihrem eigenen Revier dulden sie kaum andere Hunde – wozu auch die Gebiete der regelmäßigen Spaziergänge zählen können – im fremden Umfeld wiederum wirken sie oft zurückhaltend und unsicher. In der Regel sind Herdenschutzhunde keine Schmeichler und sind Fremden gegenüber sehr misstrauisch. Sie halten sich gerne im Freien auf, sind nicht auf ständige Beschäftigung aus und deshalb eine gute Lösung für Menschen, die Hunde zwar um sich haben möchten, aber nicht ständig gemeinsam etwas unternehmen können oder wollen.

Wer sich für einen Herdenschutzhund entscheidet, sollte sich im Vorfeld in Hundeverhalten schulen und Kontakt zu Herdenschutzhundhaltern aufnehmen. Ein solcher Hund braucht von Welpe an eine konsequente Erziehung, damit er lernt, sich in der Familie einzuordnen. Nur dann ist ein Herdenschutzhund gut zu führen. Auf keinen Fall sollte ein Herdenschutzhund mit einem Hütehund vergleichen, der auf Pfiff oder Handzeichen freudig gehorchen wird.

Beispiele

 

Treibhunde

Rassehunde dieses Typs trieben früher die Herden ihres Besitzers Hunderte von Kilometern zu entfernten Märkten. Dafür mussten diese Hunde energisch, sehr beweglich, ausdauernd und robust sein. Sie arbeiten weitgehend selbständig und müssen sich dennoch weiter unterordnen als der Hirtenhund an sich. Es handelt sich dabei um sportliche, kräftige Hunde, die eine Aufgabe benötigen.

Beispiele

 

Haus- und Hofhunde

Unter diesem Hundetyp lassen sich alle Rassen zusammenfassen, deren Aufgabenbereich sich auf den Besitz ihres Herrn erstreckt. Diese Hunde sind Orts Treu, wachsam und Fremden gegenüber oft misstrauisch. Sie benötigen eine konsequente, gute Führung und dürfen sich nicht selbst überlassen werden. Wie bei den Herdenschutzhunden setzt auch dieser Hundetyp umfangreiche Kenntnis im Hundeverhalten voraus.

Zu ihnen zählt man die Pinscher und Schnauzer, sowie die Molosser (Doggenartigen).
Beispiele

 

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Terrier

Ihrem Ursprung nach sind alle Terrier ehemalige oder noch aktive Jagdhunde. Ihre Schärfe bei der Fuchs-, Dachs-, Otter- und Rattenjagd ist weltweit bekannt.

Bis auf den Deutschen Jagdterrier sind heutzutage alle Terrier ausgezeichnete Familien- und Begleithunde, die zwar gerne mal ein Mäuseloch kontrollieren aber deren Jagdeifer erzieherisch im Zaum gehalten werden kann.

Alle Terrierarten zeichnen sich durch ihre Robustheit, ihr Temperament und ihre Lernfähigkeit aus. Sie sind ein Leben lang fröhliche Hunde, die sich nur anerkannten Rudelmitgliedern unterordnen. Sie sind sehr gute Familienhunde, wenn man ihre Art liebt und damit umgehen kann.
Beispiele

 

Dachshunde (Teckel)

Der Dachshund, bekannter unter dem Namen Dackel (Teckel), stammt von Bracken ab, denn seine ursprüngliche Aufgabe war die Jagd.

Trotz der geringen Größe schlugen sie sich tapfer im Kampf gegen körperlich überlegene Gegner wie Fuchs und Dachs. Dackel sind bei der Jagd Allroundtalente: Sie jagen spurlaut, stöbern und zeigen Bestleistungen in der Schweißsuche. Sie können sogar für Wasserarbeiten eingesetzt werden.

Aber auch Familien eroberten diese Rassen im Nu, denn Dackel sind in ihrer Mimik unnachahmlich. Auch hier beweisen sie Talent auf allen Gebieten, sie sind zärtlich, rücksichtsvoll, dreist und draufgängerisch, je nachdem wie die Situation es erfordert. Bei liebevoller und konsequenter Erziehung wird der Dackel zum perfekten Familienhund.

 

Gesellschafts- und Begleithunde

Diese Gruppe von Hunden war in und ist weder einem bestimmten Aufgabengebiet noch Aussehen zuzuordnen.

In der Regel haben sie wenig Territorialbewusstsein und sind deshalb verträglich. Sie sind wachsame aber nicht aggressive Tiere, zeigen wenig Jagdpassion und sind alles in allem auch für Anfänger gut geeignet, die einfach nur einen vierbeinigen Gefährten um sich haben wollen.

Beispiel:

 

Jagdhunde

Jagdhunde sollten am besten dort leben, wo sie ihre Passion ausleben können – nämlich bei einem Jäger. Ein Jagdhund bleibt nun einmal ein Jagdhund und stellt den Halter vor schier unlösbare Probleme, wenn er dieses nicht ausleben kann.

Obwohl viele Jagdhunderassen seit Generationen als Familienhunde gezüchtet werden, können sie zum Leidwesen der Besitzer ihre Jagdpassion kaum verleugnen.

Ein entspanntes Spazierengehen mit freilaufendem Hund ist daher kaum möglich, selbst bei einer konsequenten Erziehung von Anfang an.

Beispiele

 

Windhunde

Die älteste und edelste Form der Jagdhunde sind die Windhunde. Sie sind Sichtjäger und hetzen ihre Beute bis zur Erschöpfung oder deren Tod. Innerhalb der Familie und im Hause sind sie ruhig, zärtlich, angenehm, aber beim Spaziergang oftmals nur darauf aus zu jagen.

Ein Leben an der Leine, den kurzen Schritten seines Besitzers angepasst, ist eine Qual für diese edlen Hunde. Ein Windhund wird jede Gelegenheit dazu nutzen, mit großen Sätzen zu verschwinden. Gerade ihre Eleganz und Schönheit verleitet Menschen dazu, sie anzuschaffen, werden aber weder dem Wesen noch dem Laufbedürfnis gerecht werden. Ein Hunderennplatz kann Abhilfe schaffen.

Beispiele

 

Wie Sie nun lesen konnten, sollte die Anschaffung eines Hundes alles anderes als leichtfertig geschehen. Wem nützt es wenn Mensch und Hund, nicht zueinander passen?